Der Gründungstag der Freiwilligen Feuerwehr Löschenrod ist der 29. März 1952. Hierzu trafen sich 21 pflichtbewusste Bürger in der Gaststätte Weß, dies waren Erich Balzter, Werner Balzter, Helmut Diegelmann, Hubert Gaul, Ludwig Goldbach, Oskar Hasenau, Emil Kram, Fritz Ludwig, Hans Ludwig, Josef Kalb, Willi Kappler, Karl Kullmann, Adolf König, Ferdinand König, Richard Kramer, Alfred Schäfer, Hugo Schäfer, Oskar Schneider, Hermann Weß, Josef Weß und Karl Weß. Als erster Brandmeister wurde Josef Weß und als sein Stellvertreter wurde Fritz Ludwig gewählt. Die bis dahin bestehende Pflichtfeuerwehr wurde aufgelöst um den Mitbürgern in Not und Gefahr mit Idealismus und Opferbereitschaft auf freiwilliger Basis zu helfen. Aufgetretene Brände schnell und erfolgreich zu bekämpfen, den Schaden so niedrig wie möglich zu halten und die Ausweitung des Feuers zu verhindern, waren die eigentlichen Aufgaben der Wehr. Zur Herstellung der Einsatzbereitschaft erfolgte die Alarmierung, wie bereits seit 1950, über die Sirenenanlage der Dorfschule.
In den Anfängen fuhr man mit einem 15er Fend und einem Pritschenwagen für das Material zu den Übungen in die Gärten der Mitglieder und auch zu Festbesuchen. Hier ließ man gerne den Pritschenwagen nachmittags zurück, versorgte dann zuhause das Vieh, um anschließend mit triftigem Grund noch einmal zum Festplatz auszurücken.
1953 wurde die erste Tragkraftspritze vom Typ Balcke TS8 in Höhe von 3200,- DM angeschafft. Der jungen Wehr ist ein Einachsanhänger aus Adolphseck zur Verfügung gestellt worden, mit dem man sich jedoch nie so recht anfreunden konnte.
Von 1954 bis 1956 wurde umfangreiches Ausrüstungsmaterial und Uniformen angeschafft und den Angehörigen der Einsatzabteilung die Teilnahme an Lehrgängen ermöglicht. Im Jahre 1954 trat Josef Weß als Brandmeister zurück und Fritz Ludwig übernahm das Amt.
Ernst Weß konnte über die Deutsche Bundespost einen Opel Blitz 6-Zylinder für die Wehr beschaffen, mit dem aber die Gemeinde Löschenrod nicht einverstanden war. Kurzerhand zahlte Karl Weß die Anschaffungskosten in Höhe von 500,- DM aus eigener Tasche und organisierte den Fahrzeugumbau für die Zwecke der Feuerwehr. An langen Abenden schweißte man im Innenraum Regale für das Schlauchmaterial, bereifte das Fahrzeug und ließ es in Welkers umlackieren.
Die Gemeinde Löschenrod erkannte in der Zwischenzeit, dass die Mitglieder durch diese Maßnahmen auf Anerkennung hofften. Darauf hin übernahm die Gemeinde das Fahrzeug für 1000,- DM und brachte es in der Scheune der alten Löschenroder Brauerei in der Brückenauer Straße unter. Die Einweihung wurde am 30.07.1961 vorgenommen.
1964 erfolgte der Umzug in die neugebaute Gemeinschaftsanlage am Bildstock. In den zwei angegliederten Garagen wurden Fahrzeug, Gerätschaft und Metallspinde für die persönliche Ausrüstung auf engstem Raume untergebracht. Das in der Gemeinschaftsanlage nicht mehr genutzte Backhaus mit 16 qm wurde als Gesellschaftsraum umfunktioniert und bis zum Jahr 1984 genutzt.
1965 wurde eine neue Tragkraftspritze, Modell Koebe im Opel Blitz aufgenommen. Karl Weß übernahm das Amt des Vorsitzenden und Ortsbrandmeisters, Hilmar Heil das Amt des 2. Vorsitzenden und stellvertretenden Ortsbrandmeisters.
Der Opel Blitz wurde dann im Jahre 1969 durch einen Ford-Tansit ersetzt. Die Weihe erfolgte am 19.10.1969. In diesem Jahr wurde Bernhard Schäfer zum stv. Ortsbrandmeister gewählt
Durch die Gebietsreform in Hessen im Jahre 1972 wurde die Gemeinde Löschenrod mit anderen Gemeinden zu einer Großgemeinde zusammengeschlossen. Dies hatte auch eine Umstrukturierung der Wehren in den Ortsteilen zur Folge. Die Leitung aller Ortsteilwehren oblag nun dem Ortsbrandmeister, während die einzelnen Ortsteilfeuerwehren selbständig von einem Wehrführer geleitet wurden.
Im Jahre 1974 wurde Erhard Gaß zum Vorsitzenden und Wehrführer, sowie Bernhard Schäfer zum Stellvertreter, gewählt.
Im Rahmen des großen Aufgabengebietes, dem sich eine moderne Feuerwehr stellen muss, wurde im Januar 1976 eine Jugendfeuerwehr gegründet, um kontinuierlich in späteren Jahren den Fortbestand und Ausbau der Einsatzabteilung zu sicheren. Im gleichen Jahr übernahm Hilmar Heil den Vereinsvorsitz und das Amt des Wehrführers. Sein Stellvertreter wurde Bernhard Schäfer.
Vom 17. – 19 Juni 1977 feierte man das 25-jährige Vereinsjubiläum verbunden mit dem Großgemeindefeuerwehrtag mit großem Festprogramm und Ehrungen auf der Festwiese an der Rheinstraße.
Im Jahre 1978 wurde Hilmar Heil zum stellvertretenden Ortsbrandmeister der Großgemeinde Eichenzell ernannt.
Die Versammlungen und sonstige Veranstaltungen wurden in der Gaststätte Weß durchgeführt. An den traditionellen Löschenroder Fastnachtsveranstaltungen beteiligte sich der Verein mit Hilfeleistungen und nahm an den Festzügen teil.
Im August 1984 zog die Wehr in das neue Feuerwehrgerätehaus um, dass im neu erbauten Dorfgemeinschaftshaus im Dorfmittelpunkt integriert wurde. Hier wurden alle Belange des Vereines und der Wehr nicht zuletzt durch erhebliche Eigenleistungen und Zuzahlungen aus der Vereinskasse berücksichtigt. Mit dem Schulungs- und Gesellschaftsraum, sowie der großen Fahrzeughalle und dem nachträglich in 1990/91 ausgebauten Jugendfeuerwehrraum im Dachgeschoss, stehen allen Abteilungen und Mitgliedern hervorragend ausgestattete Räume zur Verfügung. Die schön gestaltete Außenanlage mit zahlreichen Parkplätzen trägt ein weiteres dazu bei.
Im Dezember 1987 trat eine neue Vereinsatzung in Kraft, die unter anderem die Trennung der Bereiche Technik und Verein mit den entsprechenden Vorstandsmitgliedern regelt.
1988 übernahm Lorenz Krassler das Amt des Wehrführers von Hilmar Heil. Stellvertretender Wehrführer wurde Karl-Heinz Kremer. Dieter Diegelmann wurde stv. Vereinsvorsitzender.
Am 31.10.1990 wurde in der Ersatzbeschaffung des Landes Hessen ein TSF (Mercedes 308D) mit einer Tragkraftspritze (Ziegler Ultraleicht) und weiteren zusätzlichen Ausrüstungsgegenständen übernommen und eingeweiht. Das bis dahin genutzte TSF (Ford Transit) wurde am 24. März 1991 feierlich an die Patengemeinde von Eichenzell Steinbach-Hallenberg übergeben. Ebenfalls im gleichen Jahr erhielt Hilmar Heil das Amt des Wehrführers zurück, wobei Lorenz Krassler stv. Wehrführer wurde.
Die in der Außenanlage der Feuerwehr aufgestellte Sandsteinfigur des Heiligen Florian und der fertiggestellte Jugendraum wurden festlich am 22. Juni 1991 eingeweiht.
Das geschichtsträchtige Jahr 1992, als das Jahr des 40-jährigen Vereinsjubiläums und der organisatorischen Höchstleistungen folgte.
Bereits 2 Jahre vor dem 40-jährigen Bestehen trat der damalige Vorstand zusammen und legte den Grundstein zu einer Höchstleistung der Festorganisation. Mit großem Engagement wurden in dieser Zeit geplant, vorbereitet und gestaltet. Dann war es endlich soweit! Am 26. Juni 1992 wurden mit dem Festkommers die Festtage zum 40-jährigen Jubiläum in Verbindung mit dem Bezirksfeuerwehrtag vom 3. – 6. Juli 1992 eröffnet. Das Konzert der Zillertaler Schürzenjäger mit ca. 3.500 Besuchern und der Bezirksfeuerwehrtag waren die Höhepunkte der Veranstaltungen. Zum Gelingen trugen nicht zuletzt die rund 190 freiwilligen Helfer und Helferinnen bei, die viele Stunden und Tage ihre Freizeit in den Dienst der Feuerwehr gestellt haben.
1993 wurde Helmut Konrad zum Vereinsvorsitzenden und Dieter Diegelmann blieb stv. Vereinsvorsitzender. Stefan Böhm übernahm das Amt des Wehrführers und Winfried Gaul wurde sein Vertreter. Nach nunmehr 9 Jahren wurde der Schulungsraum im Mai 1993 renoviert.
Die Floriansfigur hatte nur ein kurzes Dasein und musste wegen einer Beschädigung im Jahre 1994 neu erstellt werden. Die Einweihung erfolgte am 11. Mai 1994.
Im Jahre 1997 übernahm Stefan Böhm zu den Aufgaben des Wehrführers auch den Vereinsvorsitz.
Bei den Neuwahlen im Jahre 1998 wurde Stefan Böhm als Vereinsvorsitzender und Wehrführer, Dieter Diegelmann als stellvertretender Vereinsvorsitzender und Willi Storch als Kassenwart bestätigt. Holger Hörl wurde, als Nachfolger von Wolfgang Schneider, zum Schriftführer gewählt.
Die in die Jahre gekommenen Spinde wurden 1999 durch 40 neue Holzspinde und 2 Schränke ersetzt. 50% der Anschaffungskosten trug die Feuerwehr Löschenrod. Um den neuen Spinden ein angemessenes Umfeld zu schaffen, wurde die Fahrzeughalle zuvor im August 1999 renoviert.
Im März 2000 wurde aus eigenen Mitteln bei einer zweiten größere Investition neue Tische und Stühle für den Schulungsraum angeschafft.
2001 erhielt Hilmar Heil das Amt des Vereinsvorsitzenden und Stefan Böhm widmete sich alleinig dem Amt des Wehrführers.
Das 25-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr in Verbindung mit dem Gemeindejugendfeuerwehrtag fand vom 18. – 20. August 2001 statt. Von den Gründungsmitgliedern der Jugendfeuerwehr sind heute noch Stefan Böhm, Carlo Gaul, Thomas Heil und Wolfgang Wäß als Mitglieder geführt.
Die Feuerwehr Löschenrod feierte vom 17. – 19.08.2002 das 50-jähriges Jubiläum in Verbindung mit dem Gemeindefeuerwehrtag. Mit dem Festkommers wurde die Feierlichkeit eröffnet. Am darauf folgenden Tag fand ein Festgottesdienst, eine Einsatzübung mit anschließendem Festzug statt. Die Veranstaltung endete am Montag mit einem Bockbierabend.
Im Jahre 2003 wurde der Vorstand bei den Neuwahlen im Amt bestätigt. Am Festzug zur 700 Jahrfeier Löschenrod vom 19. – 22.09.2003 stellte sich der Verein mit einer Anzahl von Attraktionen dar. Eine historische Feuerspritze, eine Drehleiter, ein Feuerwehrbierwagen der Hochstift-Brauerei Fulda und unser Feuerwehrfahrzeug, sowie der Nachbau der Wehrkirche auf einem Tieflader, begleitet von einigen unserer Mitglieder als Bischof, Pater und Nonnen, brachte die Zuschauer zum Staunen.
Am 09.09.2007 stellte die Jugendfeuerwehr ihr Können auf dem Pfarrfest unter Beweis. Die Mitglieder, unter der Leitung von Dominik Hörl und Florian Stübiger, präsentierten eine Schauübung mit Hydroschild, Schaumrohr und Wasserwerfer.
Bei Neuwahlen der Einsatzabteilung am 16.09.2007 wurden Martin Gass zum Wehrführer und Dominik Hörl zum stellvertretenden Wehrführer gewählt.
Bei den Neuwahlen am 29.02.2008 wurden Hilmar Heil als Vereinsvorsitzender, Dieter Diegelmann als stellvertretender Vereinsvorsitzender, Wilhelm Storch als Rechnungsführer und Holger Hörl als Schriftführer wieder gewählt. Als Wehrführer wurde Martin Gass und als stellvertretender Wehrführer Dominik Hörl im Amt bestätigt.
Endlich war es soweit, nach 8 Jahren der Planung, traf am 11.02.2009 das neue Feuerwehrfahrzeug LF 10/6 Katastrophenschutz ein. Das Fahrzeug ist mit einer Heckpumpe und Tragkraftspritze, einem Hochwassermodul, 1000 Liter Löschwassertank, elektro-pneumatischem Lichtmast, Stromaggregat, Hochdrucklüfter usw. bestückt. Das TSF wurde zeitgleich an die FW Welkers übergeben. Die Fahrzeugweihe erfolgte am 07.03.2009.
Hilmar Heil verabschiedete sich auf der Jahreshauptversammlung, am 13.03.2009, nach 25 Dienstjahren aus der Vereinstätigkeit und stellte das Amt des Vereinsvorsitzenden zur Verfügung. Die Anwesenden dankten ihm für sein langjähriges und unermüdliches Engagement. Zum neuen Vereinsvorsitzenden wurde Martin Berg gewählt. Dominik Hörl wurde zum Wehrführer und Helmut Konrad zum stellvertretenden Wehrführer gewählt.
Am 15.03.2009 führte die Einsatzabteilung einen Tag der offenen Tür durch. Begonnen wurde der Tag mit einem gemeinsamen Gottesdienst für die FW Löschenrod. Anschließen stellte die Einsatzabteilung das neue LF 10/6 den Einwohnern der Gemeinde vor. Hierbei wurden die technischen Details und die kraftbetriebenen Geräte ausführlich erklärt. Einen Eindruck von der Einsatzfähigkeit der Wehr erhielten die Gäste bei zwei Einsatzübungen mit Unterstützung der Malteser aus Kerzell.
Jugendwart Lukas Stübiger übernimmt am 01.09.2009 das Amt von Florian Stübiger. Am 26.08.2011 wird Vanessa Hörl zur Jugendwartin gewählt.
Im November 2011 beschaffte die Gemeinde Eichenzell, auf Initiative des Wehrführers Dominik Hörl, einen gebrauchten Mercedes Benz 208D vom DRK Eichenzell für 2.000 €. Das Fahrzeug wurde bei der Firma Stübiger rot lackiert und anschließend mit weißer Folie beklebt. In 200 Stunden freiwilliger Arbeit wurde die Aufarbeitung des Fahrzeuges von Mitgliedern der Einsatzabteilung unterstützt. Das MTW wurde am 10.12.2011 in Dienst gestellt.
Vom 23. - 25.06.2012 feiert der Verein sein 60 jähriges Bestehen in Verbindung mit dem Gemeindefeuerwehrtag. Die Gemeindewettkämpfe der Einsatzabteilung und die abendliche Jubiläumsfeier mit der Weihe des MTW fanden am 23. Juni, die Jugendfeuerwehrwettkämpfe am 24. Juni und der Festausklang am 25. Juni statt. Die musikalische Begleitung erfolgte durch die Schoppebläser Löschenrod und den Musikverein Lyra Kerzell.
Auf der Generalversammlung am 08.03.2013 wurden Martin Berg zum Vereinsvorsitzenden, Dieter Diegelmann zum stellvertretenden Vereinsvorsitzenden, Wilhelm Storch zum Rechnungsführer und Holger Hörl zum Schriftführer wiedergewählt. Als Wehrführer wird Dominik Hörl und als stellvertretender Wehrführer wird Helmut Konrad im Amt bestätigt. Vanessa Hörl wird als Jugendwartin wiedergewählt.
Am 21.02.2014 wurde in der Jahreshauptversammlung als stellvertretender Wehrführer Florian Stübiger gewählt, nachdem Helmut Konrad sein Amt zur Verfügung gestellt hat. Patibat Phitnok hat das Amt des Jugendwartes übernommen.
Auf der Jahreshauptversammlung am 13.03.2015 wird Christopher Friedrich zum Jugendwart gewählt.
Das 40 jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr wird bei einem Jugendfeuerwehrtag am 02. und 03.09.2017 nachgeholt. Am 02.02.2018 wird in der Generalversammlung Martin Berg als Vereinsvorsitzender, Dieter Diegelmann als stellvertretender Vereinsvorsitzender und Wilhelm Storch als Rechnungsführer wiedergewählt. Holger Hörl stellt sich nach 20 jähriger Amtszeit nicht zur Wiederwahl. Zur neuen Schriftführerin wird Lisa Schneider gewählt. Dominik Hörl wird als Wehrführer und Florian Stübiger als stellvertretender Wehrführer Florian Stübiger im Amt bestätigt. Christopher Friedrich wird wieder als Jugendwart gewählt.
Das Jahr 2018 zeichnete sich durch erhöhte Einsatzzahlen aus, welche u.a. durch Unwetter und Verkehrsunfälle hervorgerufen wurden.
Ab 2019 startete die aktive Planungsphase des Neu- bzw. Umbaus des Feuerwehrhauses.
Erich Balzter wurde an der Jahreshauptversammlung am 6.03.2020 für 65 Jahre Vereinsmitgliedschaft geehrt.
2020 war ein Jahr, wie es die gesamte Feuerwehr noch nie zuvor erlebt hatte. Die Corona-Pandemie behinderte das aktive Vereinsleben, sodass viele Übungen und gemeinschaftliche Aktivitäten ausfallen mussten. Die Feuerwehr blieb trotzdem einsatzbereit und half den Menschen auch in dieser schweren Zeit. Erstmals in der Geschichte wurde die Ausbildung der Einsatzabteilung auch online per Live-Chat angeboten.
Verfasst von Wolfgang Schneider, erweitert von 1998 bis 2018 von Holger Hörl, erweitert seit 2018 von Lisa Schneider